Fototour in die Dolomiten im Herbst 2019

Anfang Oktober habe ich mit meinem Vater eine Fototour in die Dolomiten unternommen. Während mein Vater die Dolomiten schon von früheren Hüttentouren kannte, war ich das erste Mal in diesem Gebiet der Alpen. Da wir nur eine knappe Woche Zeit hatten, haben wir uns auf den östlichen Teil der Dolomiten rund um Cortina d’Ampezzo konzentriert. Die ganze Woche über hatten wir perfektes Wetter zum Wandern und Fotografieren und sind mit vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen nach Hause gekommen.

Drei Zinnen

Ausgehend von Sexten haben wir am Beginn unserer Reise eine dreitägige Hüttenwanderung zu den drei Zinnen (Tri Cime) unternommen. Zunächst ging es durch das wunderschöne Fischleintal zu der Dreizinnenhütte (Rifugio Antonio Locatelli). An den Bödenseen vor dem Paternkofel erstrahlten die Büsche und das Gras bereits in den schönsten Herbstfarben. Da die Dreizinnenhütte bereits geschlossen hatte, sind wir direkt weiter zur Auronzo Hütte (Rifugio Auronzo) gewandert, wo wir die Nacht verbracht haben. Von einer nahelegenden Bergkette hat man einen wunderschönen Blick zu der Cadini Gruppe. Zwar waren die Gipfel der Cadini Gruppe am Abend unserer Ankunft noch mit Wolken verhangen, dafür wurden wir am nächsten Morgen mit einer umso schöneren Stimmung überrascht: Die Wolken haben sich über Nacht abgesenkt und die Cadini-Gruppe ragte wie in einem Traum aus dem Wolkenmeer hervor. Am nächsten Tag sind wir über die Büllelejochhütte (Rifugio Pian di Cengia) zu unserer nächsten Übernachtungsmöglichkeit, der Zsigmondyhütte (Rifugio Comici Zsigmondy), gewandert. Diese liegt eindrucksvoll direkt am Fuß des Zwölferkofel. Am letzten Tag der Rundtour sind wir schließlich über das Fischleintal zurück zum Ausgangspunkt abgestiegen.

Plätzwiese

Zur Erholung nach der Hüttenwanderung und aufgrund einer eher schlechten Wettervorhersage haben wir eine Nacht auf der Plätzwiese verbracht. Auf der Alm befinden sich mehrere große Wiesen mit Heuschobern vor eindrucksvoller Bergkulisse.

Federa See

Am nächsten Tag ging es weiter zum Federa See, der südwestlich von Cortina d’Ampezzo auf 2000 Meter Höhe liegt. Der See schmiegt sich an die eindrucksvolle Croda da Lago Bergkette und ist von zahlreichen Lärchen umgeben, die sich im Herbst goldgelb färben. Die Nacht haben wir vor Ort in der Palmieri Hütte (Rifugio Croda da Lago) verbracht, welche malerisch direkt neben dem See liegt. Am nächsten Vormittag haben wir das gute Wetter genutzt und sind zu dem nahe gelegenen Forcella Ambrizzola Pass gewandert.

Falzarego Pass und Cinque Torri

Westlich von Cortina d’Ampezzo führt die Strada Statale 48 delle Dolomiti in 38 Kehren direkt auf den Falzarego Pass und zu den Cinque Torri. Am Falzarego Pass haben wir eine Wanderung zum Lago di Limides unternommen, in dem sich die Lagazuoi Bergkette spiegelt. Um die eindrucksvollen Felsentürme der Cinque Torri führt ein Rundwanderweg, bei dem man an zahlreichen Schützengräben aus dem 1. Weltkrieg vorbeikommt.

Lagazuoi Hütte

Die letzte Nacht haben wir bei bestem Wetter hoch über dem Falzarego Pass auf 2700 Meter auf der Lagazuoi Hütte (Rifugio Lagazuoi) verbracht. Die Schutzhütte ist über eine Seilbahn bequem vom Falzarego Pass erreichbar. Der Blick von der Panorama-Terrasse der Lagazuoi Hütte ist unglaublich, da man in fast alle Himmelsrichtungen eine unbeschränkte Sicht hat. Neben dem Alpenhauptkamm kann man die Marmolata, die Croda Negra, die Croda da Lago und viele weitere Gipfel der Dolomiten sehen. Zwar wurde mir beim Fotografieren aufgrund des starken Windes und Minusgraden sehr kalt, aber die Fotos sind dafür umso schöner geworden.

Die Dolomiten sind mit ihren zerklüfteten Bergen sicherlich eine der eindrucksvollsten Gebiete in den Alpen und eignen sich perfekt zum Wandern und Fotografieren. Mich hat es besonders gefreut, dass man in den Dolomiten noch viele wilde Landschaften ohne menschlichen Einfluss finden kann.

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