Auf den Spuren von 1001 Nacht: Unsere Oman-Rundreise

Unsere Reise im Oktober 2024 führte uns in das faszinierende Sultanat Oman – ein Land voller Kontraste, wo Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verschmelzen. Von den majestätischen Moscheen Maskats über die atemberaubenden Wadis und die weite Stille der Wüste bis hin zu den charmanten Bergdörfern bot uns jeder Tag neue Eindrücke und unvergessliche Erlebnisse. In diesem Reisebericht nehmen wir euch mit auf unsere Entdeckungsreise durch ein Land, das uns mit seiner Herzlichkeit, seiner Schönheit und seiner Vielfalt tief beeindruckt hat.

Karte der Stationen unserer Omanreise
Karte der Stationen unserer Omanreise

1. Tag - Maskat erwacht: Von Moscheen, Märkten und omanischer Gastfreundschaft

Unser Abenteuer im Oman beginnt! Nach einer späten Ankunft in der Nacht, einer schnellen Abwicklung der Formalitäten am Flughafen und der Übernahme unseres Mietwagens, erreichen wir müde, aber voller Vorfreude auf die nächsten Tage unser Hotel. Bereits am Morgen begrüßt uns die majestätische große Sultan-Qabus-Moschee mit ihrer atemberaubenden Architektur. Die Kuppel scheint den Himmel zu berühren, während der Marmorboden unter unseren Füßen glänzt.

Nach diesem beeindruckenden Auftakt fahren wir nach Matrah, dem alten Viertel von Maskat, wo das bunte Treiben des Fischmarktes uns in eine andere Welt entführt. An der Mutrah Corniche spazieren wir entlang, die frische Meeresbrise begleitet uns bis zum Souq. Hier scheint es nichts zu geben, was nicht verkauft wird – Düfte, Gewürze, Stoffe, Schmuck – ein Fest für die Sinne.

Am Nachmittag tauchen wir in die Eleganz der Oper ein und lassen uns später im „Green Cafe“ auf der Gartenterrasse kulinarisch verwöhnen. Es gibt Hummus, frisch gebackenes Mutabbal Brot, Zaatar Käsebrot, Omani Shuwa und Mandi Laham. Die omanischen Gerichte sind ein Feuerwerk aus Aromen: Safran, Kardamom, Zimt und gebratene Zwiebeln tanzen auf unseren Gaumen, während wir uns die zum Essen gereichten köstlichen Datteln und fruchtigen Cocktails schmecken lassen.

Gleich an unserem ersten Tag im Oman spüren wir die einzigartige Atmosphäre dieses Landes, die vor allem von den Menschen geprägt wird & sich die restlichen Tage so weiter durchziehen soll.

  • Die Omanis empfangen uns mit einer Offenheit und Herzlichkeit, die uns sofort wohlfühlen lässt und die wir bei unseren vorherigen Reisen so noch nicht erlebt haben. Es ist beeindruckend, wie entspannt und respektvoll das Zusammenleben hier funktioniert – trotz der hohen Zahl an Gastarbeitern aus Indien und Pakistan, die etwa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Überall kommen wir leicht ins Gespräch, sei es auf den Märkten, in Cafés oder einfach auf der Straße.
  • Die Omanis selbst strahlen eine besondere Eleganz aus: Die Männer tragen ihre schneeweißen Dishdashas mit einer Eleganz, die uns staunen lässt, und ihre bunt bestickten Kopfbedeckungen, die Kofias, verleihen ihnen eine besondere Würde. Es ist ein Bild, das Tradition und Stil perfekt vereint.
  • Auch die Sicherheit im Land beeindruckt uns. Die Kriminalitätsrate ist so gering, dass man Menschen beobachten kann, die ihre Autos mit laufendem Motor und steckendem Schlüssel unbeaufsichtigt stehen lassen, während sie schnell etwas erledigen. Auf den belebten Souqs, wo sich Menschen in buntem Treiben tummeln, fühlen wir uns nie unsicher – Taschendiebstähle sind hier ein Fremdwort.
  • Was uns ebenfalls ins Auge fällt, ist die Sauberkeit und Modernität des Landes. In Maskat sehen wir immer wieder grün gekleidete Arbeiter auf Motorrädern, die jeden noch so kleinen Müll sofort aufsammeln. Es wirkt fast surreal, wie makellos alles ist. Diese Liebe zum Detail spiegelt sich auch in der Architektur und den gepflegten Straßen wieder. Es ist ein Land, das Tradition und Moderne auf eine Weise vereint, die uns tief beeindruckt.
  • Einzig der Verkehr in Maskat fordert unsere volle Aufmerksamkeit. Die breiten Straßen und riesigen Kreuzungen sind eine Herausforderung. Auf den großen Kreisverkehren muss man sich frühzeitig richtig einordnen, um nicht im Chaos zu landen. Besonders knifflig: Die Autos auf den inneren Spuren im Kreisverkehr haben immer Vorfahrt, und das dicht auffahrende Tempo der anderen Fahrer lässt keinen Raum für Fehler. Zudem lauern auf den Autobahnen alle paar Kilometer Blitzer, die bei Geschwindigkeitsüberschreitungen empfindliche Strafen verhängen. Eine zu schwere Bleifüßigkeit kann nicht nur saftige Geldstrafen, sondern auch Gefängnis oder den lebenslangen Verlust des Führerscheins bedeuten – eine Lektion, die wir uns schnell einprägen und nicht als Reiseerlebnis verbuchen möchten.

2. Tag - Zwischen Palästen und Sonnenuntergängen: Ein Tag in Maskats Altstadt

Am zweiten Tag führt uns die Reise in die Altstadt von Maskat, die wie ein Schatz zwischen schroffen Bergen verborgen liegt. Der prächtige Königspalast, flankiert von den imposanten Regierungsgebäuden und den alten Forts, lässt uns an die Geschichten aus Tausend & eine Nacht, Sansibar und Sinbad dem Seefahrer denken. Auf dem Rückweg begegnen wir einem Staatsbesuch – eine Kolonne schwarzer Fahrzeuge mit wehenden Flaggen zieht an uns vorbei.

Nach diesem royalen Moment kehren wir zurück nach Maskat, um ein traditionelles omanisches Frühstück im Dukanah Cafe zu genießen. Der Duft von Khubz Omani und süßem Karak Tea füllt die Luft, während wir uns durch eine köstliche Auswahl an Speisen probieren. Es gibt Schakschuka, Linsen Dal, Ziegenkäse, Honig, Kichererbsen, Oliven, Gurken und frische Datteln.

Am Nachmittag zieht es uns erneut nach Matrah, wo das Fort uns mit einem spektakulären Blick über die Stadt und die Bucht belohnt. Zum Sonnenuntergang stehen wir am Qurum Beach, wo der Himmel in leuchtenden Orange- und Rottönen erstrahlt. Der Abend endet stilvoll in einer modernen Lounge Bar, bevor wir in einer riesigen Mall mit Indoor-Achterbahn (!) noch einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Hoch über den Dächern von Maskat lassen wir den Tag auf der Dachterrasse unseres Hotels ausklingen. Maskat hat uns an diesen ersten beiden Tagen mit seiner Mischung aus Geschichte, Moderne und Gastfreundschaft tief beeindruckt. Wir können es kaum erwarten, in den nächsten Tagen mehr von diesem faszinierenden Land zu entdecken.

3. Tag - Abenteuer im Hadschar-Gebirge: Forts, Wadis und verborgene Dörfer

Der dritte Tag bringt den ersten großen Ortswechsel: Wir verlassen Maskat und brechen auf in Richtung Nizwa. Unsere Route führt uns durch das mächtige Hadschar-Gebirge. Zunächst halten wir jedoch am Fort von Nakhal. Die massiven Mauern und die Aussicht von den Türmen über die grünen Oasen und Berge hinterlassen uns staunend.

Dann beginnt das erste Offroad-Abenteuer abseits der Hauptstraße. Unsere Fahrt durch das Wadi Bani Auf bestätigt uns, dass die Wahl für einen Wagen mit Allradantrieb für uns die richtige war (wer solche Routen nicht wählt, ist auch mit einem einfacheren Wagen gut bedient). Das getrocknete Flussbett queren wir mehrmals, die Reifen graben sich in den Kies - wir schwimmen geradezu durch die Landschaft. Das Wadi führt nach den Regenfällen der letzten Wochen an einigen Stellen Wasser, was für unsere Fahrt aber nie zum Hindernis wurde. Am Valley Cutting stoppen wir: Die Felswände ragen so nah und steil auf, dass unser Auto dazwischen wie ein Spielzeug wirkt. Immer wieder begleiten Ziegen unseren Weg.

Weiter geht es ins Wadi Sahtan, wo das kleine Bergdorf Al Bashuq wie ein verstecktes Juwel auf uns wartet. Der Weg dorthin ist schmal und aufregend, die Landschaft raubt uns den Atem. 

Nach einer langen Fahrt einmal um das Hadschar-Massiv erreichen wir kurz nach Sonnenuntergang schließlich Nizwa, wo wir uns in einem charmanten Hotel inmitten der Altstadt einquartieren. Ein Abendspaziergang führt uns durch bunten Trubel im Al Aqar Viertel, bevor wir in einem Restaurant riesige Portionen omanische Köstlichkeiten für nur 9 Rial genießen. Die nächsten Tage werden wir von hier aus die Umgebung erkunden – Nizwa wird unser Ausgangspunkt für weitere Abenteuer.

4. Tag - Tradition hautnah: Viehmarkt und magische Momente in Nizwa

Heute erwartet uns ein ganz besonderes Erlebnis: der traditionelle Viehmarkt in Nizwa am Freitag. Schon in den frühen Morgenstunden füllt sich der Platz mit Bauern und Händlern aus der gesamten Region. Es herrscht ein quirliges Durcheinander, während Ziegen und Kühe in einem Kreis vorgeführt und lautstark versteigert werden. Die Tiere meckern und muhen, Gebote werden gerufen, und die Menge schart sich eng um die Verkäufer – ein lebendiges Spektakel, das chaotisch wirkt aber perfekt organisiert ist.

Nach diesem intensiven Markterlebnis besichtigen wir das imposante Nizwa Fort. Die dicken Mauern und die Aussichtstürme versetzen uns zurück in vergangene Zeiten. Plötzlich erklingt Musik und Männer führen einen traditionellen omanischen Tanz auf, während Kinder ausgelassen dazu spielen. Die Atmosphäre ist magisch – wie aus den Geschichten von 1001 Nacht. Nach dem Abendessen schlendern wir durch die Altstadt, wo die Männer in ihren eleganten Dishdashas und farbenfroh bestickten Kofias umhergehen. Das lebendige Treiben und die Lichter lassen uns den Tag mit einem warmen Gefühl ausklingen. Wir sind wahrhaftig im Orient angekommen. 

5. Tag - Auf den Spuren der Vergangenheit: Oasen, Ruinen und der grüne Berg

Diesen Tag führt uns unsere Reise nach Birkat al Mouz. Hier stehen wir vor den Ruinen einer alten Siedlung, die langsam dem Zahn der Zeit zum Opfer fällt. Die zerfallenen Mauern erzählen Geschichten aus einer längst vergangenen Ära. Zu uns gesellt sich Said, ein Einheimischer, mit dem wir ins Plaudern geraten. Er erzählt uns von der Besonderheit des Ortes, die auf den ersten Blick nicht zu sehen ist: Bienenstöcke in den alten Ruinen, deren Honig eine Feinkost ist. Said erzählt, dass er gerne an seinen freien Tagen an diesen Ort kommt, um die Landschaft zu genießen. 

Besonders faszinierend sind auch die Falaj – ein ausgeklügeltes System von Wasserkanälen, das seit Jahrhunderten die Oasen mit lebenswichtigem Wasser versorgt. Wir beobachten, wie das Wasser mit erstaunlicher Präzision auf die Felder verteilt wird, ein stiller Beweis für die Ingenieurskunst vergangener Generationen.  

Weiter geht es hinauf in die Höhen des Jebel Akhdar. Bevor wir starten, wird unser Fahrzeug an einem Checkpoint auf seine Tauglichkeit für die steilen Bergstraßen geprüft. Oben angekommen, besuchen wir das verlassene Bergdorf Wadi Bani Habib, dessen leere Häuser wie ein Geheimnis in der Landschaft liegen. An einem kleinen Straßengrill kaufen wir frische Speisen und genießen ein entspanntes Picknick mit atemberaubender Aussicht. Am Nachmittag kehren wir nach Nizwa zurück, wo wir in einem modernen Café den Tag bei einem Getränk Revue passieren lassen.

6. Tag - Grand Canyon des Oman: Spektakuläre Schluchten und Sternenhimmel

Am sechsten Tag verabschieden wir uns mit Wehmut von unserem lieb gewonnenen Nizwa und brechen auf zu einem weiteren Highlight unserer Reise: dem Jebel Shams. Unterwegs halten wir in Tanuf, wo wir durch ein Ruinenviertel schlendern und in den Wadi Tanuf eintauchen. Eine Stelle im Canyon raubt uns den Atem – das Sonnenlicht fällt schräg zwischen die Felswände und taucht die Bäume in ein goldenes Leuchten. Die Fahrt ins Wadi ist nicht ganz ohne Herausforderungen: Der tiefe Kies bringt unser Fahrzeug ins Schlingern, und unsere Herzen (zumindest die der Beifahrer ;-)) rutschen uns fast in die Hose, immer in Sorge Steckenbleiben zu können. Aber alles halb so wild und dafür ein einmaliges Erlebnis!

Nach diesem kleinen Abenteuer setzen wir unsere Fahrt fort. Die Straße auf die Hochebene ist zunächst gut ausgebaut, einige Kilometer wird sie zur Schotterpiste, zum Schluss hin dann aber wieder zu einer geteerten Straße. Diese reicht schließlich bis zum „Grand Canyon“ des Oman am Jebel Shams. Im Sama Heights Resort checken wir ein, bevor wir zu den vielen Aussichtspunkten fahren. Die tiefen Schluchten und die unendlichen Weiten des Wadi Ghul lassen uns staunend innehalten, während wir die Aussicht in einem kleinen Café genießen.

Der Abend im Resort beginnt mit einem köstlichen Buffet, doch das Highlight kommt später: Der sternenklare Himmel über dem Jebel Shams. Wir richten unseren Blick gen Himmel und lassen uns von der unendlichen Weite des Universums verzaubern – ein perfekter Abschluss für diesen erlebnisreichen Tag.

7. Tag - Zeitreise in Al Hamra und Misfah: Ein Tag zwischen Geschichte und Natur

Der Tag beginnt mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang am Rand des Jebel Shams Canyons. Die ersten Strahlen brechen über die schroffen Felswände, tauchen die Landschaft in ein leuchtendes Gold und lassen uns ehrfürchtig schweigen. Neben einigen Ziegen sind an diesem frühen Morgen auch schon die Camper erwacht, die am Rande des Canyon ihr Nachtquartier aufgeschlagen haben. 

Nach diesem magischen Start machen wir uns auf den Weg zurück in die Talebene unterhalb des Hadschar-Gebirge. Unser Ziel ist die grüne Oase Al Hamra, wo uns eine charmante Unterkunft mit einem unglaublich herzlichen Gastgeber erwartet. Am Nachmittag führt uns der Weg in das Bergdorf Misfah al Abriyyin. Die engen Gassen, die aus Lehm erbauten Häuser und die kunstvoll geschnitzten Holztüren wirken wie ein lebendiges Museum. Es fühlt sich an, als wären wir in der Zeit zurückgereist.

8. Tag - Oasen und Wadis: Ein Tag voller Ruhe und wilder Schönheit

Der nächste Morgen beginnt mit einem Spaziergang unter den Schatten spendenden Dattelpalmen der Oase von Al Hamra. Das frische Grün und das leise Plätschern der Wasserkanäle schaffen eine fast meditative Atmosphäre. In der Altstadt erkunden wir die Ruinen, die Geschichten von vergangenen Generationen erzählen.

Später führt uns die Reise in den Wadi Ghul, wo die gewaltigen Felsformationen uns einmal mehr die Schönheit der omanischen Natur vor Augen führen.

Am Nachmittag machen wir in Bahla Halt, einer Stadt, die für ihr beeindruckendes Fort bekannt ist. Die Hitze treibt uns in ein stilvolles Café direkt neben dem Fort, wo wir bei kühlen Getränken entspannen. Zurück in Misfah al Abriyyin wandern wir durch den Wadi Al-Saq, ein verstecktes Paradies mit schattigen Pfaden und plätschernden Wasserläufen. Abends erleben wir omanische Fast-Food-Kultur: In einem Straßenimbiss beobachten wir, wie die Einheimischen hupen, um ihre Bestellung aufzugeben, die dann direkt ans Auto geliefert wird. Wir sitzen auf der Terasse des Restaurants auf einfachen Plastikstühlen, dafür ist das Essen umso leckerer. Das Brot wird im Ofen frisch gebacken. Den Tag lassen wir auf der Dachterrasse unserer Unterkunft ausklingen, während die Sonne hinter den Bergen verschwindet und die Landschaft in warme Farben taucht.

9. Tag - Wahiba Sands: Magie der Wüste und ein Himmel voller Sterne

Am neunten Tag brechen wir in den Süden auf, Richtung Al Wasil und der Wahiba Sands Wüste. Unterwegs legen wir einen Stopp in Ibra ein, wo wir durch die Ruinen einer alten Siedlung streifen.

Am frühen Nachmittag treffen wir uns mit unserem Fahrer und den anderen Gästen am vereinbarten Treffpunkt. Gerne wären wir selbst gefahren, aber unser Auto ist für die Herausforderung des tiefen Wüstensands nicht geeignet. Schnell wird noch etwas Luft aus den Reifen der Autos gelassen und dann geht es in einer Kolonne hinein in die unendlichen Weiten der Wahiba Sands. Während die Musik im Auto spielt, zieht die goldene Dünenlandschaft und die ersten Kamele an uns vorbei. Kurz vor dem Camp erwartet uns eine steile Düne, die uns den Atem raubt – der Sand spritzt, die Reifen drehen durch, aber schließlich schaffen wir es hinauf. Unser abgelegenes Wüstencamp The Adventurer Camp ist ein kleines Paradies. Am Nachmittag erkunden wir die Umgebung, die von einer stillen, überwältigenden Schönheit geprägt ist.

Zum Sonnenuntergang fahren wir gemeinsam mit anderen Gästen auf eine hohe Düne. Der Blick über die endlose Wüstelandschaft im sanften Licht des Abends ist schlichtweg spektakulär. Zurück im Camp genießen wir ein traditionelles Beduinenessen, das auf heißen Steinen zubereitet wird: zartes Kamelfleisch und ein süßer Nachtisch aus Brot, Kamelmilch und Dattelhonig lassen uns die Aromen der Wüste schmecken. Alles bio aus eigenem Anbau oder Zucht, wie uns die Inhaber erzählen. Der Abend endet mit einem Blick in den Sternenhimmel, der über uns wie ein Diamantenteppich funkelt. Die Milchstraße zieht sich wie ein leuchtendes Band durch die Dunkelheit, und wir fühlen uns klein und gleichzeitig verbunden mit dieser unendlichen Weite. Unser luxuriöses Glamping-Zelt mit komfortablem Bett und eigenem Badezimmer bietet uns eine perfekte Mischung aus Abenteuer und Komfort. Dennoch erleben wir im Camp das Traditionelle - genau das, was uns neben dem Komfort bei der Wahl dieses Camps wichtig war. Mit den Geräuschen der Wüste im Hintergrund schlafen wir in aller Ruhe unter einem Himmel voller Sterne ein.

10. Tag - Von der Wüste ans Meer: Holzschiffe und Küstenzauber in Sur

Nach einem letzten Frühstück im Wüstencamp, umgeben von der stillen Weite der Wüste, brechen wir auf Richtung Küste. Unser erster Stopp ist der berühmte Wadi Khalid. Die türkisfarbenen Wasserbecken und die üppige Vegetation sind ein Anblick wie aus einem Märchen, doch die Hitze und die vielen Besucher lassen uns bald weiterziehen.

In Sur angekommen, checken wir in unser Hotel ein und stärken uns in einem kleinen Restaurant nebenan. Der starke türkische Kaffee, der traditionell mit dem Kaffeesatz in der Tasse serviert wird, weckt uns wieder auf und gibt uns neue Energie. Am Nachmittag besuchen wir die Dhau-Werft, wo wir den Handwerkern bei der Fertigung der klassischen Holzschiffe zuschauen. Es ist faszinierend zu sehen, wie hier jahrhundertealte Traditionen lebendig bleiben. Später spazieren wir am Strand entlang, der von der Silhouette des Leuchtturms und der sanft geschwungenen Bucht geprägt wird. Die Abendstimmung taucht die Stadt in ein warmes Licht, und die Meeresbrise sorgt für einen perfekten Abschluss des Tages.

11. Tag - Zwischen Bergen und Meer: Die Schönheit von Tiwi entdecken

Der nächste Morgen beginnt mit einem Aufstieg auf einen Aussichtsberg in der Nähe unseres Hotels in Sur. Von oben haben wir einen spektakulären Blick auf die Stadt, das Meer und die Küste, die sich in sanften Kurven erstreckt. Nach einem gemütlichen Frühstück in einem Restaurant am Strand machen wir uns auf den Weg nach Tiwi. Die Fahrt entlang der Küste ist ein Erlebnis für sich, mit atemberaubenden Ausblicken auf das azurblaue Meer. In Tiwi angekommen, begrüßt uns unser Gastgeber Khalfan, der uns sofort das Gefühl gibt, zu Hause zu sein. Von unserem Zimmer sehen wir Schildkröten im Meer schwimmen. Am Abend genießen wir frischen Thunfisch auf einer Terrasse direkt am Meer, begleitet vom Rauschen der Wellen. 

12. Tag - Wadi-Wunder: Wanderung durch Shab und Abenteuer in Tiwi

Am nächsten Tag steht eine Wanderung im berühmten Wadi Shab auf dem Programm. Der Canyon ist beeindruckend, mit steilen Felswänden und glasklaren Pools. Auch wenn die jüngsten Regenfälle das Grün etwas gedämpft haben, hat die Landschaft nichts von ihrer Magie verloren. Zum Glück sind wir früh unterwegs, denn auf dem Rückweg begegnen wir einer regelrechten Menschenflut.

Danach erkunden wir den Wadi Tiwi, wo die Straßen so eng und steil sind, dass die Fahrt zu einem kleinen Abenteuer wird. Die wilde Schönheit der Wadis lässt uns immer wieder staunen.

13. Tag - Abschied in Maskat: Souqs, Erinnerungen und ein letzter Blick

Unser Frühstück in Tiwi am nächsten Morgen ist einfach, aber köstlich – und mit nur 2 Rial ein echtes Schnäppchen. Danach geht es zurück nach Maskat. Unterwegs legen wir einen Stopp am Bimmah Sinkhole ein, dessen smaragdgrünes Wasser in der Mittagssonne glitzert. Ein Ort, den man sich auf der Fahrt angucken kann, bei dem es aber auch nicht tragisch ist, ihn auszulassen.

Ein Abstecher in den Wadi Aberdeen endet leider nach einnigen Kilometern, da der Wasserstand zu hoch ist. Doch auch dieser kurze Einblick zeigt uns die raue, ungezähmte Schönheit der Region. Auf der Fahrt nach Maskat gönnen wir unserem Auto eine gründliche Wäsche – schließlich möchten wir keine Ordnungswidrigkeit riskieren.

Zurück in Maskat lassen wir die Reise in der Altstadt und auf dem Souq von Matrah ausklingen. Die Gerüche von Gewürzen, Parfüms und frisch gebrühtem Kaffee vermischen sich zu einem Duft, der uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nach einem letzten Abendessen im Green Café und einem letzten Blick auf die beleuchtete Große Sultan-Qabus-Moschee kehren wir in unser Hotel zurück und lassen die Ereignisse der letzten Tage Revué passieren. 

Abschließende Eindrücke

Der Oman hat uns restlos begeistert: Die Menschen sind warmherzig und hilfsbereit, das Essen köstlich. Besonders der aromatische Reis und die saftigen Fleischspieße bleiben uns im Gedächtnis, ebenso wie der Kaffee mit Kardamom und die süßen Datteln. Die Landschaft ist unglaublich vielseitig: Die grünen Wadis und Datteloasen bilden einen faszinierenden Kontrast zu den kargen, braunen Bergen Die Wahiba-Wüste überrascht mit ihren Gräsern, die von der Feuchtigkeit vom Meer gespeist werden.

Der Oman ist ein Land, das uns mit seiner Schönheit, Gastfreundschaft und Ruhe verzaubert hat – ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden. Eine Reise hier hin ist wie ein Sprung in eine andere Welt - gleichzeitig modern und tief verwurzelt in alten Traditionen. Wir kommen definitv wieder!

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